Der Rindfleischberg im Gemeindegebiet von Klein-Pöchlarn zeichnet sich durch seine besondere Geschichte als ehemaliger Weinberg aus. In Folge extensiver Grünlandnutzung auf den alten Weinterrassen entstanden artenreiche Wiesen (insbesondere Trockenwiesen aller Art), die gemeinsam mit der Vielfalt an Landschaftselementen (Trockenmauern, Lößwänden, wärmeliebenden Gebüschen und Säumen etc.) eine sehr reizvolle Landschaft bildet. Der Reiz dieser alten Kulturlandschaft wirkt auch auf die lokale Bevölkerung, der Rindfleischberg wird daher auch gerne als Naherholungsgebiet aufgesucht. Aufgrund der besonderen Lebensräume und der landschaftlichen Vielfalt beherbergt das Gebiet eine Vielzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten (z. B. Smaragdeidechse, Osterluzeifalter, Orchideen). Die Landschaft am Rindfleischberg gilt daher naturschutzfachlich als das Herzstück im Europaschutz-gebiet “Strudengau-Nibelungengau”. Seit den 1990er Jahren wurden (u. a. auch vom Dorferneuerungsverein Klein-Pöchlarn) Anstrengungen unternommen, die Vielfalt an Naturschätzen am Rindfleischberg zu erhalten. Nichtsdestotrotz sind in den letzten Jahren negative Entwicklungen am Rindfleischberg festzustellen, die im Zusammenhang mit den klassischen Prozessen in der landwirtschaftlichen Nutzung alter Kulturlandschaften, nämlich einerseits die Intensivierung und andererseits der Nutzungsrückzug, sowie die Etablierung alternativer Nutzungsformen (wie Christbaumkulturen), stehen. Im Rahmen des Schutzgebietsmanagements des Landes NÖ (ENU) sollen nun verstärkt Maßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft bzw. von naturschutzfachlich hochbedeutenden Schutzobjekten am Rindfleischberg durchgeführt werden.  Die Gemeinde Klein-Pöchlarn wird diese Anstrengungen unterstützen und möchte neben der Mithilfe bei den Pflegearbeiten insbesondere im Bereich der Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Natur und Landschaft aktiv werden.

Die Ziele sind:

• die Errichtung eines Naturlehrpfades, der die Bevölkerung auf die Vielfalt an Naturschätzen aufmerksam machen möchte,

• die Erstellung einer Broschüre, in der diese Vielfalt in Wort und Bild genauer dokumentiert wird sowie

• weitere Sensibilisierungsmaßnahmen (Exkursionen, Trockenmauerbau-Workshop Sensenmähkurs und dgl.)