Die Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau fokussiert die Vernetzung mit anderen LEADER-Regionen. Eine 19-köpfige Delegation besuchte kürzlich die Region Keda in Georgien, um von ihr zu lernen.
Die Leaderregion Südliches Waldviertel-Nibelungengau arbeitet dank Fördermittel der Europäischen Union bereits seit 2001 an der Entwicklung des ländlichen Raums in ihren 33 Mitgliedsgemeinden. Noch ganz am Anfang steht hingegen die Region Keda in Georgien, die mit Mitteln des Europäischen Nachbarschaftsprogramms (ENPARD) seit 2017 Projekte mit der LEADER-Methode umsetzt. Vertreter der Partnerregion aus Georgien waren im Vorjahr im südlichen Waldviertel zu Gast. Nun stand der Gegenbesuch an.
„Durch das Bottom-up-Prinzip in den LEADER-Regionen wird die EU direkt bei den Bürgern spürbar. Die Leute haben die Möglichkeit, selbst Ideen einzubringen und Projekte zur Entwicklung ihres Lebensraumes zu gestalten. Diese Dynamik, die dadurch entfacht wurde, gilt es am Leben zu erhalten“, betonte Leaderregionsmanager Thomas Heindl beim Besuch in Keda. Denn diese Dynamik, die das Programm in die georgische Region gebracht hat, lässt sich in Zahlen festhalten: Nach nur einem Monat ab der Vorstellung trafen 307 Projektanträge im Regionsbüro ein. 28 Projekte werden aktuell in den 64 Dörfern umgesetzt, 300 Personen sind (ehrenamtliche) Mitglieder der regionalen Arbeitsgemeinschaft.
Ihre Schwerpunkte setzt die Partnerregion ganz klar im Tourismus, in der Landwirtschaft, in der Forschung und im Umweltschutz. Die 19-köpfige Delegation der Leaderregion Südliches Waldviertel-Nibelungengau besichtigte während der sechstägigen Exkursion mehrere Gästehäuser, die momentan errichtet werden, zwei Weinbau-Projekte, und auch eine Tischlerei, die ihren Betrieb durch die zur Verfügung gestellten Fördermittel erweitern konnte.
„Mit viel Fleiß und großem Einsatz der handelnden Personen können durch die Fördermittel Projekte umgesetzt werden, die der Bevölkerung eine positive Entwicklung in die Zukunft aufzeigen“, meinte Leaderregionsobmann Dieter Holzer zum Abschluss der Exkursion.
Zur Information: Georgien ist zwar kein EU-Land, dennoch unterstützt das Europäische Nachbarschaftsprogramm mittels der LEADER-Methode Regionen (unter anderem) in Georgien, in denen sie Potenzial zur Entwicklung der ländlichen Räume sieht.
Fotos: Anna Faltner/Leaderregion