Förderperiode 2021-2027: "Wir wollen die Lebensqualität erhöhen!"

Förderperiode 2021-2027: "Wir wollen die Lebensqualität erhöhen!"

Die neue LEADER-Förderperiode ist angelaufen. Von 2021 bis 2027 sind die Regionsbürger aufgefordert, Ideen einzubringen, diese mit dem LEADER-Büro zu realisieren und so ihre Region mitzugestalten. Leadermanager Thomas Heindl erklärt, wo die Reise bis 2027 hingehen soll.

 

Die Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau ist in der neuen Förderperiode angekommen. Was bedeutet das für die Regionsbürger?

Thomas Heindl: Wir möchten in den nächsten Jahren, also bis 2030, den Schwerpunkt auf die Steigerung der Lebensqualität sowie auf die Etablierung zur lebenswerten Region setzen. Zu diesen Themen kann jeder Regionsbürger selbst Projekte einreichen. Wenn sich Menschen wohlfühlen und aktiv werden, entsteht viel Eigendynamik.

 

Um ein Gefühl für die Arbeit der Leaderregion zu bekommen – wie viele Projekte wurden in der vergangenen Förderperiode (2014-2020) umgesetzt?

Thomas Heindl: Gemeinsam mit den Projektanten konnten in diesem Zeitraum etwa 80 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 5,5 Millionen Euro realisiert werden. Die Themenschwerpunkte waren dabei die Erhöhung der Wertschöpfung, unsere natürlichen Ressourcen und das Gemeinwohl.

 

Welchen Nutzen trägt die Region beziehungsweise jeder einzelne von LEADER?

Thomas Heindl: LEADER ist das einzige Entwicklungsprogramm der Europäischen Region, wo jeder Bürger die Möglichkeit hat, seine Region aktiv mitzugestalten. Dabei steht jeder Region ein bestimmtes Budget für Projekte zur Verfügung.

 

Um welche Art von Projekten handelt es sich dabei?

Thomas Heindl: Grundsätzlich geht es darum, vorhandene Ressourcen zu nutzen. Zum Beispiel wurden im Zuge eines Naturschutzprojekts am so genannten Rindfleischberg im Nibelungengau seltene Orchideenarten und uralte Weinstöcke entdeckt. Nach Recherchen wurde festgestellt, dass dieses Gebiet das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der k.u.k-Monarchie war. Nun möchte man die Weinpflanzen nachzüchten und mit einem Lehrpfad auf die Geschichte hinweisen. Ein weiteres Beispiel sind Begleitprojekte zur NÖ Landesausstellung 2017, die wir umgesetzt haben, wie ein modernes Besucherleitsystem.  Oder das Jugendprojekt Take5, bei dem es darum geht, die Jugendlichen zu begleiten und mit ihnen gemeinsam Aktivitäten durchzuführen. Das alles trägt wesentlich zur Lebensqualität in der Region bei.

 

Welche zentralen Ziele verfolgt die Leaderregion für die kommenden Jahre?

Thomas Heindl: Um die Lebensqualität in der Region zu erhöhen, sollen Arbeitsplätze geschaffen und Freizeitangebote ausgebaut werden.

 

Wo werden zukünftig Schwerpunkte gesetzt?

Thomas Heindl: Neben der Erhöhung der Wertschöpfung, also dem Ausbau der Einkommensmöglichkeiten, spielen auch der Erhalt unseres natürlichen Erbes und die soziale Komponente, das Gemeinwohl, eine große Rolle. Daher werden wir unsere Strategie auf diese drei Schwerpunkte ausrichten. Arbeiten, Leben und Wohlfühlen ist alles, was Menschen von einer Region erwarten. Das ist Lebensqualität.

 

Was kann man selbst als Bürger tun, um die Lebensqualität in der Heimat zu erhöhen?

Thomas Heindl: Lebensqualität gibt es auf zwei Ebenen: Für jeden Einzelnen und für alle gemeinsam. Der Einzelne ist stark auf seine Familie und sein persönliches Umfeld fokussiert. Damit sich dieses Umfeld optimal entwickeln kann, können Impulsprojekte sehr viel dazu beitragen. Diese Impulse können von uns kommen, oder sie werden an uns herangetragen. Dadurch können viele Projekte umgesetzt werden, welche breit in der Bevölkerung verankert sind. Und viele kleine Impulse erhöhen die Lebensqualität auf unterschiedlichen Ebenen.

 

Wie setzt man Impulse und reicht ein Projekt ein?

Thomas Heindl: Wenn die Projektidee da ist, sollte man am besten gleichen Kontakt zu uns aufzunehmen. Wir sind bei allen Formalismen behilflich. Da die Region über das Budget verfügen kann, gibt es ein regionales Gremium, welches über jedes Projekt abstimmt.  Zur Vorbereitung der Unterlagen gibt es sämtliche Informationen auf unserer Homepage nachzulesen.

 

Bildtext: Leaderregions-Geschäftsführer Thomas Heindl erklärt die Ziele für die neue Förderperiode 2021 bis 2027.      Foto: Isabel Urban