Eine Fischart, die kurz vor dem endgültigen Verschwinden steht, soll im Zuge eines LEADER-Projektes wieder nachgezüchtet werden. Untersuchungen verliefen positiv.
Früher war die Äsche in Niederösterreich so häufig vertreten, sodass ein gesamter Flussabschnitt nach ihr benannt wurde: die „Äschenregion“. Heute steht die Fischart allerdings kurz vor dem Verschwinden. Menschliche Einflüsse führten zu einer starken Dezimierung, sogar zur Auslöschung vieler Äschenpopulationen. Nur noch wenige Einzelfunde sind in der Äschenregion des Kamp bekannt. Um das Aussterben der Äschen zu verhindern, traf sich eine Projektgruppe bereits vor über einem Jahr, um Möglichkeiten zur Wiederbesiedelung der Äschen im Kamptal auszuloten und ein mögliches LEADER-Projekt zu starten.
Ziel war die genetische Untersuchung der Äschenvorkommen aus dem Kamp-Einzugsgebiet, um ein mögliches Rehabilitationsprojekt für diese Fischart im Unteren Kamp zu unterstützen. Konkret wurden 83 Äschen aus insgesamt fünf verschiedenen Probestellen (die meisten stammen aus dem Kleinen Kamp bei Rappottenstein) entnommen und untersucht. Gerhard Käfel vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung (Abteilung Wasserwirtschaft) präsentierte nun die Ergebnisse: Bei den Äschen handelt es sich um eine homogene Gruppe, die ein repräsentativer Vertreter von natürlichen Äschenpopulationen nördlich der Alpen in Österreich zu sein scheint. „Und sie sind als Mutterfische für die Wiederbelebung der Kampäschen geeignet“, ist Käfel zufrieden.
Mit der genetischen Untersuchung ist das erste LEADER-Projekt bezüglich der Kampäschen abgeschlossen. „Derzeit laufen Überlegungen, ein neues LEADER-Projekt zur Nachzüchtung der Kampäsche zu entwickeln. Dazu müssten diverse Behälter und Wasseranlagen angeschafft werden“, erklärt Leaderregionsmanager Thomas Heindl von der Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau. Ein etwaiges Folgeprojekt soll gemeinsam mit der benachbarten Region Kamptal entwickelt werden.
Fotocredits: Anna Faltner/Leaderregion, Clemens Ratschan