Die Vertreter der 33 Mitgliedsgemeinden der Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau trafen sich am 24. Juni zur Generalversammlung.
Eigentlich hätte die Generalversammlung der Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau schon im März stattfinden sollen, das Versammlungsverbot aufgrund des Coronavirus machte das Treffen aber unmöglich. Drei Monate später, am Mittwochabend, wurde die Generalversammlung nun mit den Vertretern der 33 Mitgliedsgemeinden und den Arbeitsgruppen im Gasthaus Mostlandl in Erlauf abgehalten. „Um ungestört weiter arbeiten zu können, haben wir Ende April digital eine Vorstandssitzung abgehalten“, informierte Obmann Dieter Holzer gleich zu Beginn.
Welchen Wert Leader für die ländliche Region tatsächlich hat, machten Obmann und Geschäftsführer an diesem Abend deutlich. „Leader ist die einzige Initiative in der Europäischen Union, wo die Region selbst entscheiden kann, welche Projekte unterstützt und welche Strategien verfolgt werden sollen“, betonte Geschäftsführer Thomas Heindl. Genügend Potenzial ist jedenfalls vorhanden. Immerhin liegt die Leaderregion Südliches Waldviertel – Nibelungengau mit bisher 77 bewilligten Projekten im NÖ-Schnitt sehr weit vorne.
Innerhalb der letzten 15 Jahre konnten mit Unterstützung der Leader-Initiative regionale Projekte in der Höhe von etwa 50 Millionen Euro realisiert werden. „Wir brauchen engagierte Leute, die in den nächsten Jahren mitarbeiten wollen, unsere Region noch lebenswerter zu gestalten“, lud Obmann Dieter Holzer alle Anwesenden ein. Im Moment befinden sich 20 Projekte in der Pipeline. Das LEADER-Projekt „Lernende Region“ soll durch Digitalisierung noch mehr Aufschwung erfahren. „Wir möchten ein Bildungsangebot im ländlichen Raum schaffen, damit die Leute nicht in die Großstadt fahren müssen. Webinare wären da eine Möglichkeit“, erklärt Heindl.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem LEADER-Projekt „Lebenswertindex“. Markus Speringer und Martin Heintel vom Institut für Geographie und Regionalforschung (IfGR) an der Universität Wien haben sich in ihrer Studie mit den Themen Einkommen und Wohnen, Beschäftigung, Gesundheit, Bildung, Soziales und Versorgung, Finanzen sowie der Demographie beschäftigt. Konkret: Wie lebenswert ist die Region? Bei der Generalversammlung am Mittwochabend präsentierten sie ihre Ergebnisse. Dabei stellte sich heraus, dass die Natur, der gesellschaftliche Zusammenhalt, die Gesundheit, innovative Arbeitgeber und auch die mobile Erreichbarkeit starke Vorzüge der Gemeinden innerhalb der Leaderregion sind. Momentan werden auf Basis dieser Studie Handlungsfelder definiert, welche in konkrete Entwicklungsstrategien münden sollen, speziell für EU-Förderperiode 2021-2027.
Fotocredits: Anna Faltner/Leaderregion